Das nachfolgende Gedicht beinhaltet die Antwort auf ein kritisches Weihnachtsgedicht, das unter www.Lyrikecke.de als das "Weihnachtsgedicht des Jahres" 2006 über mehrere Wochen auf der Startseite dieser Internetpräsenz

zu lesen war.  In dem qualitativ hochwertigen Beitrag wurde - ausgedrückt durch Fragen eines Kindes - beanstandet, dass das   "Christkind" zu allen, auch bösen Menschen, komme und diese durch die mitgebrachten Geschenke noch für schlimmes, ja verbrecherisches Verhalten belohne.

Die Antwort erfolgte im Stil der Vorlage.

 

 

 

Ist Weihnachten eine Lüge?

 

 Papi, sag,

kommt eigentlich das Christkind

auch zu den Soldaten die im Krieg sind?

Mein Kind, zu dieser und deinen auch sonst guten Fragen

möchte ich heute die Antwort wagen.

Ich hoffe ich finde an diesem Orte

für dein Verständnis die richtigen Worte.

 

Kind, höre:

Dieses Christkind von dem wir hier sprechen

kam in die Welt um drin zu zerbrechen.

Es ist der lebendige Gottessohn,

der am Kreuze einst trug unserer Bosheit Lohn.

Es ist auch der Mensch, den der Tod nicht gehalten.

Nun möchte er gern unser Leben gestalten.

 

Kind, höre:

das Angebot Gottes ausschlagen

das ist die Ursache für unser Plagen.

Nur deshalb, mein Kind, nämlich durch Bosheit und Neid

des Geschöpfes gibt es die Kriege und Streit.

Und darüber hinaus ist der Mensch so geblendet,

dass er den Sinn des Christfestes wendet.

 

Kind, höre:

Der Menschen Versagen will Jesus heilen,

sie zum Guten anhalten und mit ihnen teilen.

Deshalb gibt er gerne gerade den Bösen,

denen die streiten und kriegen, um sie zu erlösen.

Merke auf, das Jesuskind schenkt sich den Schlechten

und eben nicht all den Selbstgerechten.

 

Kind, höre:

Wer sich in Gottes Licht erkennt als verloren,

der wird adoptiert und zum Kinde erkoren,

gleichgültig wie böse er war oder ist.

Der Mensch wird durch bewusste Umkehr zum Christ

und insofern beschenkt vom Christkind allein.

Das ist unser Grund zum Feiern und Freu’n.

 

Kind, höre:

Wer so beschenkt ist der darf jetzt auch schenken

und das ganze Jahr an die Armen denken,

besonders an solche, die Christus nicht kennen

obwohl sie sich oft sogar Christen nennen,

aber dann auch an jene, die notvoll entbehren,

um ihnen Kleidung und Brot zu gewähren.

 

Mein Kind, verstehe:

Dereinst wurden die Schritte der Weisen gelenkt

und von ihnen das Kind in der Krippe beschenkt.

So darf es sein. Wir sollten stets 'Danke' sagen

und uns nicht über zu wenig Geschenke beklagen,

denn unser größtes Geschenk ist Christus allein.

Er will unsere Freude und Mittelpunkt sein.

 

(Martin Volpert, 25.12.2006)