Sät euch Gerechtigkeit, erntet nach dem Maß der Gnade!
Pflügt einen Neubruch, denn es ist Zeit, den HERRN zu suchen,
bis er kommt und euch Gerechtigkeit regnen lässt!
Hosea 10,12
Der Traum vom billigen Frieden
Eine junge Frau, sehr nett,
schlief gut in ihrem weichen Bett
und hatte, für Minuten kaum,
einen inhaltsreichen Traum.
Ihr träumt‘, sie wolle sich was kaufen.
Drum ist sie in die Stadt gelaufen,
sah dann die Läden, groß und klein
und ging in manche halt mal rein.
Dort war sie schließlich ziemlich lange
und kaufte Dinge von der Stange
die sie so brauchte, sich zu kleiden.
Die Ausgab‘ war nicht zu vermeiden.
Nach diesem schönen Einkaufsbummel
verstaute sie den ganzen Fummel
in großen Tüten, bunt und praktisch,
und beendete den Einkauf faktisch.
Aber jetzt war es ihr flau im Magen.
Der könnt‘ ein Schnitzel gut vertragen.
Doch sie war eben auf Diät,
und auch die Zeit war schon recht spät.
Als sie sich wendet, heim zu gehen,
ist ein Schaufenster zu sehen
und darin in großer Zahl
beste Früchte im Regal.
Auf großen Schildern zur Reklame
steht jeweils ein bekannter Name:
Sanftmut, Liebe, Freude, Treue,
Güte, Dankbarkeit und Reue.
Eine schöne Frucht kam weit aus Süden.
Sie trug den schönen Namen 'Frieden'.
Und mit dem Etikett 'Gerechtigkeit'
lagen auch saftige Äpfel bereit.
Da konnte sie nicht widerstehen,
und beschloss gleich zu erstehen
von den Früchten aus dem Laden.
Sie würden ihr bestimmt nicht schaden.
Hinter der Theke stand, das sah sie dann,
ganz engelsgleich ein junger Mann.
Der fragte fein nach dem Begehr
und sie bestellte zwecks Verzehr.
Ganz flott und auch mit großer Güte,
reicht der Verkäufer eine Tüte.
Die war allerdings so klitzeklein,
dass niemals eine Frucht passt rein.
Die junge Frau, jetzt sehr erstaunt,
hat den Engelsgleichen angeraunt,
und ihm gesagt, dass sie recht krass
reagieren könnte auf den Spaß.
Der hat mit Ernst sie angesehen
und gebeten, sich mal umzudrehen.
Ein Finger deutete aufs Schild
mit wunderschönem Früchtebild.
Drauf stand, in Lettern groß und fein,
"O Mensch, kehre hier ein,
und nimm dir mit, ganz ohne Geld,
den Samen, der die Welt erhält.
Bestell dein Land, säe zeitig aus,
nur beste Früchte wachsen draus.
Die reichen dir dann zum Verzehr
und bald den Völkern überm Meer."
Unsre junge Frau ist fortgelaufen
denn Samen wollte sie nicht kaufen.
Doch nachdem sie aufgewacht
hat sie lange drüber nachgedacht.
Jetzt sät sie Samen, früh und spät
und weiß, dass er gewiss aufgeht.
Und du - mein Leser - übst Verzicht
und glaubst, so etwas gibt es nicht?
© Martin Volpert, 2001
2.Kor.9,6-15
Das aber bedenkt: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, so dass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk, wie geschrieben steht: »Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit besteht in Ewigkeit«. Er aber, der dem Sämann Samen darreicht und Brot zur Speise, er möge euch die Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, so dass ihr in allem reich werdet zu aller Freigebigkeit, die durch uns Gott gegenüber Dank bewirkt. Denn die Besorgung dieses Dienstes füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern ist auch überreich durch die vielen Dankgebete zu Gott, indem sie durch den Beweis dieses Dienstes zum Lob Gottes veranlasst werden für den Gehorsam eures Bekenntnisses zum Evangelium von Christus und für die Freigebigkeit der Unterstützung für sie und für alle; und in ihrem Flehen für euch werden sie eine herzliche Zuneigung zu euch haben wegen der überschwänglichen Gnade Gottes euch gegenüber. Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!